Das Müllenbacher Pfarrhaus
In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts amtierte in Müllenbach Pfarrer Matthias Weber (gebürtig in Körrig, Kreis Saarburg, zuletzt Pastor in Landkern, gest. 1935 im 84. Lebensjahr), und zwar von 1884 bis 1892. Ein Jahrzehnt vorher, 1875 im Kulturkampf, hatte er als erster Priester der Dioezese Trier bei den 69ern als Soldat gedient und war mit dem Offiziers - Patent abgegangen. Daher hing auch der Degen über seinem Schreibtisch, und weder Amerikaner noch Franzosen tasteten ihn nach dem ersten Weltkrieg dem Pfarrer von Landkern an.
Pastor Weber erhielt im Kaisermanöver 1887 in sein altes, fast baufälliges kleines Müllenbacher Pfarrhaus als Einquartierung zwei Offiziere des Stabes eines vornehmen Garderegiments. Einer von ihnen schlief in dem engen Fremdenzimmer, dass nur Raum für ein außergewöhnlich kurzes Bett bot. Es klingt wie im Märchen, ist aber als Tatsache verbürgt, dass der lange Gardist seine Beine über den unteren Bettrand und seine Füße über das schmale Fensterbrett legen mußte. Er tat es mit einem heldenhaften, sagen wir, Galgenhumor.