Auch Müllenbach startet in Energiedorfprojekt

Förderzusagen ermöglichen Investition in Zukunftsfähigkeit der Gemeinde

Nach Kaisersesch, Alflen und Ellenz-Poltersdorf ist Müllenbach die 4. Kommune, die nach Übergabe der Förderzusagen von Bund und Land ins Energiedorfprojekt starten kann. 

In dem Projekt sollen integrierte Quartierskonzepte aufzeigen, welche technischen und wirtschaftlichen Energiepotenziale bestehen und welche konkreten Maßnahmen für eine Umsetzung entwickelt werden müssen. Die Rahmenbedingungen werden dabei durch das Förderprogramm 432 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) vorgegeben. Mit dem quartiersbezogenen Ansatz, den das Förderprogramm der KfW vorgibt, können u. a. Lösungswege bei der energetischen Modernisierung des Gebäudebestands und der Energieeffizienz aufgezeigt werden, was zu einer Aufwertung und Attraktivitätssteigerung der gesamten Gemeinde führen kann. In einem intensiven Beteiligungsprozess werden die örtlichen Akteure (Bürger, Hausbesitzer, Unternehmen, Land- und Forstwirte, kommunale Akteure sowie politische Entscheidungsträger) in den Grundlagen der Technik, Organisation und Finanzierung von Energieprojekten geschult und Projekte vor Ort entwickelt, um die örtlichen Energiepotenziale umzusetzen. 

„Nur die durch den Einsatz der Energieagentur „unser-klima-cochem-zell e. V.“ geschaffene einmalige Förderkulisse ermöglicht einer finanzschwachen Gemeinde wie Müllenbach überhaupt, in die Zukunftsfähigkeit zu investieren. Daher war es für uns keine Frage, dass wir dieses Projektangebot annehmen“, so Ortsbürgermeister Klotz beim offiziellen Projektstartschuss am 13.06.2015. 

„Das Beispiel Müllenbach zeigt, wie auch eine Gemeinde ohne Potenzialflächen für Windkraft oder Biogasanlagen, also unter ungünstigen Rahmenbedingungen, an der Energiewende teilhaben kann“, betont Schnur. 

In Müllenbach ist, trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen, in puncto Energiewende schon Einiges passiert. So wurde beispielsweise auf dem Dach der „Schieferlandhalle“ eine PV-Anlage installiert, weiterhin wurde der Kindergarten energetisch saniert. Im Energiedorfprojekt sollen nun weitere Potenziale aufgespürt werden, insbesondere auch im privaten Bereich. Weiterhin müssen für Kindergarten und Kulturzentrum dringend neue Wärmelösungen gefunden werden. 

Aufgrund der Teilnahme am Kommunalen Entschuldungsfonds gilt auch für Müllenbach: Neben der 65%igen Förderhöhe durch die KfW kommt es für die Ortsgemeinde zu einer Aufstockung durch Landesmittel auf 95%. In konkreten Zahlen bedeutet dies für die Ortsgemeinde: Von den Gesamtkosten i. H. v. rd. 38.000 € kommen rd. 11.400 € vom Land und 24.800 Euro vom Bund. Damit kann der Eigenanteil der Ortsgemeinde auf 5% (rd. 1.800 €) gesenkt werden. 

Bürgermeister Albert Jung freut sich, dass nach Kaisersesch nun die 2. Kommune aus der Verbandsgemeinde Kaisersesch starten kann. „Müllenbach engagiert sich in vielfältiger Weise und verfügt über ein intaktes Vereinsleben. Ich bin mir sicher, dass unter Einbeziehung aller örtlicher Akteure auch die Ziele im Energiebereich erreicht werden können“, so Jung. 

Müllenbach will den Worten auch schnell Taten folgen lassen. So beginnt die Gemeinde, ab Juli die Straßenbeleuchtung komplett auf LED-Technik in Eigenregie umzurüsten.