Ende Januar 2014 hat die Firma Hubert aus München im Obereichels eine Abteilung mit Laubwald aufgeforstet und zu Brennholz aufgearbeitet. Das Besondere an dieser Maßnahme war, das auf Grund der starken Hanglage die Seilkrantechnik zum Einsatz kam. Hierzu wurde ein Tragseil vom Berg bis ins Tal gespannt an dem über eine verfahrbare Laufkatze mittels Hubseil die Holzstämme den Berg hoch transportiert wurden. Auch wenn der Nutzer von Brennholz verständlicher Weise über die Brennholzpreise nicht erfreut ist, so ist es für den Forst die Möglichkeit auch solch aufwendigen Maßnahmen kostendeckend durchzuführen.

Für die Ortsgemeinde Müllenbach ist es darüber hinaus etwas Besonderes den Bürgerinnen und Bürgern Brennholz aus dem gemeindeeigenen Wald zur Verfügung zu stellen.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fichtenstämme aus dem Müllenbacher Wald für ein Einfamilienhaus bei München

 

 

 

Ca. vierzig Fichtenstämme mit einem Inhalt von ca. 2 cbm haben Blockhausbauer Henning Wachter und Förster Michael Fohl im Forstort „Obereichels“ für ein Einfamilienhaus mit ca. 160 qm Wohnfläche ausgesucht.

 

Die Stämme werden gefällt, entrindet und zur Trocknung gestapelt.

 

Dann werden sie im Laufe des Sommers auf dem Betriebsgelände der Firma Cantree Log Home bei Plaidt zu einem urigen Blockstammhaus in kanadischer Bauweise zusammengesetzt.

 

Nach Fertigstellung erfolgt der Abbau, Transport und Wiederaufbau bei München. Die "Premiumbäume" werden einzelstammweise genutzt und erzielen für diese hochwertige Nutzung einen weit überdurchschnittlichen Preis.

 

 

 

Förster Michael Fohl beim vermessen der Premiumbäume im Obereichels.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und das genug Holz da ist, bestätigt die Bundeswaldinventur, so wuchsen die Vorräte in den letzten Jahrzehnten auf Rekordniveau. Diese Holzvorräte zu nutzen ermöglicht den dringend notwendigen Waldumbau weg von Nadelholz-Monokulturen hin zu artenreicheren, stabileren Wäldern.

 

Die Steigerung der Holznutzung leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, weil dadurch Rohstoffe aus fossilen Quellen ersetzt werden. Außerdem wird der Werkstoff Holz erheblich energiesparender bereitgestellt als andere Werkstoffe. Die Erzeugung von Aluminium verbraucht 126 mal so viel Energie wie die von Holz. Bei der Erzeugung von Stahl sind es 24 mal, bei Kunststoff sechs mal und bei Zement vier mal so viel.

 

Nicht nur Wein, Tourismus und Kultur sind wichtige Produkte unserer Region, die Arbeitsplätze schaffen und die regionale Wertschöpfung erhöhen, sondern auch der immer wichtiger werdende einheimische Rohstoff Holz.

 

 

 

 

Michael Fohl

 

FR Hochpochten/FA Cochem

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   
 
Der Gemeindewald Müllenbach

Mit seinen 119,3 ha erstreckt sich der Gemeindewald Müllenbach im Westen entlang des Staatswaldes Hochpochten, begrenzt durch den Lessierbach und im Südosten entlang der Bachtäler des Müllenbaches und Kaulenbaches. Das Kaulenbachtal und das Müllenbachtal sind seit 1988 Naturschutzgebiet.

Durch die tief eingeschnittenen zum Teil zerklüfteten Bachtäler mit kleineren Plateaus und dabei häufig wechselnden Höhenlagen (360 – 550 m) und Himmelsrichtungen sind die Klima- und Standortsverhältnisse außerordentlich wechselnd.
Nach der Isothermenkarte von Rheinland-Pfalz liegt die Jahresdurchschnittstemperatur des Gemeindewaldes Müllenbach unter 7 Grad Celsius.
Der durchschnittliche Jahresniederschlagswert liegt bei 750 mm.
Die vorherrschenden Gesteinsarten sind Tonschiefer und Grauwacke.
Nach der forstlichen Standortskartierung befinden sich 50% der Gemeindewaldflächen
in den Bereichen ziemlich frisch und äußerst frisch. Somit verfügt Müllenbach über einen überdurchschnittlich hohen Anteil guter Waldstandorte.
Die natürliche Waldgesellschaft ( der natürlich vorkommende Wald ohne Eingriff des Menschen ) ist ein Buchen – Eichenwald und ein Ahorn – Eschenschluchtwald in den Bachtälern.

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  Blick über das Müllenbachtal mit dem Hochpochtener Wald im Hintergrund.

Foto: Forstamtmann Michael Fohl
 
Das Wegenetz ist mit festen Wegen gut ausgebaut ; Nebenwege erfordern jedoch teilweise festes Schuhwerk.
Die Abwechslung im Relief bietet dem Wanderer herrliche Ausblicke, bei
gutem Wetter über das Enderttal und den Hochpochtener Wald weit in den
Hunsrück hinein.
Gleichzeitig kommen bei der Waldbewirtschaftung eine Vielzahl von Baumarten in Betracht.
Der Gemeindewald besteht zu 65% aus Nadelholz und zu 35% aus Laubholz.
Im Nadelholzbereich sind ca. 60% der Bestände 60 bis 100- jährig.
Danach verfügt Müllenbach auch über einen hohen Anteil stattlicher, älterer Fichtenbestände.
Wie in vielen Gemeindewäldern der Eifel stammt der Nadelholzanteil
aus den Aufforstungen ehemaliger Ödland - und Hüteflächen in der Preußenzeit mit Fichte sowie den Niederwaldumwandlungen mit Douglasie und aufgegebener landwirtschaftlicher Flächen mit Kiefer.
Anfänglich wurde die Fichte von der Bevölkerung bekämpft ( de "Prußeboam" ), da sie keine Mast wie Bucheggern und Eicheln trägt, die für das Vieh als Nahrung dienten. Doch galt sie dann viele Jahrzehnte als der Brotbaum der Eifel. Nach dem 2. Weltkrieg kam es dann wieder zu größeren Aufforstungen mit Nadelholz, verursacht durch Reparationshiebe in der französisch besetzten Zone.

Der große Orkan 1990 "Wiebke" kann man als säkulares Ereignis für die Bewirtschaftung der Eifelwälder und des Gemeindewaldes Müllenbach bezeichnen.
Zwar war der Gemeindewald mit kleineren Windwurfflächen (bedingt durch geschützte Tallagen) nicht so stark betroffen, jedoch führte der Orkan jedem vor Augen, wie instabil und anfällig reine Nadelholzbestände sind. Es kam zu einer Trendwende in der Waldbewirtschaftung, hin zum Mischwald.

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Fichtenaltholz im Waldort "oberes Eichels"mit Beimischung von Buchen zur Fichtennaturverjuengung.

Foto: Forstamtmann Michael Fohl

 
 
Seit 2000 ist der Gemeindewald PEFC zertifiziert. Die Zertifizierung soll den Nachweis liefern, dass der Wald dieser Betriebe nachhaltig und naturnah bewirtschaftet wird. Im Sinne des naturnahen Waldbaus orientiert sich die Waldwirtschaft an der natürlichen Entwicklung, unterbleiben Kahlschläge, werden Laubbäume in die Nadelholzbestände und die Baumarten Esche und Bergahorn in die Bachtäler eingebracht.
Die Bedeutung und Mehrung naturnaher Mischwälder mit ihrem Nebeneinander von flach - und tief wurzelnden Baumarten für den Wasserhaushalt in der Nähe der Wassereinzugsgebiete gewinnt angesichts jüngster Hochwasserkatastrophen an Aktualität.
Nicht zuletzt setzt sich die Gemeinde mit dem Jagdpächter dafür ein, langfristig angemessene Wildbestände zu erreichen, die Zäune und Verbißschutz überflüssig machen. Im Bewußtsein der Agenda 21 - Zielsetzung wollen die Verantwortlichen den Gemeindewald zu einem strukturreichen, stabilen und wertvollen Mischwald weiterentwickeln. Dies führt letztendlich auch zu einem ästhetisch ansprechenden Wald mit einem hohen Erholungswert.


Forstamtmann Michael Fohl
Förster des Gemeindewaldes Müllenbach

Weitere Informationen zum Gemeindewald insbesondere auch zum zertifizierten Holz geben:

Forstrevier Hochpochten
Kleewiesenweg 18
56766 Ulmen
FON: 02676/1666
FAX: 02676/910206

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oder Forstamt Kaisersesch
oder die Ortsgemeinde Müllenbach



(Text: Michael Fohl, Forstamtmann und Förster im Gemeindewald Müllenbach. Internetbearbeitung Dieter Laux.)

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