Stolz machte er sich nach der Tauglichkeitsprüfung auf den Heimweg nach Müllenbach. Peter hatte weder Mutter noch Vater, seine Eltern waren früh verstorben, er war alleine mit seiner 21jährigen Schwester. Die beiden versorgten den von den Eltern geerbten kleinen landwirtschaftlichen Betrieb. Peter hatte für diesen Tag noch einen Auftrag von seiner Schwester erhalten. Er sollte auf der "Nick" den Klee für das Vieh mähen. Es war schon später am Nachmittag als er von der Musterung nach Hause kam. Die Schwester machte ihm noch schnell etwas zu essen, bevor er sich mit seinem Cousin, der ebenfalls Peter Klasen hieß, auf den Weg zu der Wiese auf der Nick machte. Je weiter die beiden den steilen Hang hinauf stiegen, umso besser konnten sie die dunklen Wolken erkennen, die sich von Westen kommend langsam über Hochpochten zusammenbrauten. Viel Arbeit lag noch vor ihnen, wenn sie heute noch die große Kleewiese am Hang mähen wollten. Angesichts des drohenden Gewitters das sich über "Poaschten" (Hochpochten) bildete, kamen die beiden überein, zumindest so lange zu arbeiten, bis sie die ersten Regentropfen spürten. Auf der Wiese angekommen machten sie sich gleich an die Arbeit, um keine Zeit zu vergeuden. Die Schleifsteine wurden aus dem "Schlotterfahs" (mit Wasser befülltes Behältnis für den Schleifstein) genommen und glitten ueber die scharfen Sensenblätter. Nach geraumer Zeit hatten sich die Wolken dunkel und drohend über Müllenbach gelegt. In Richtung Alflen und Ulmen sah man vereinzelt die Blitze zucken, von Regen war jedoch keine Spur. Dies ermunterte die beiden ihre Feldarbeit weiter fortzuführen. Plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden Donnerschlag, ein Blitz hatte sich aus der dunklen Wolkendecke seinen Weg zur ausgleichenden Erde geschaffen. Peters Cousin verspürte den wahnsinnigen Schlag in seiner unmittelbaren Nähe, er bemerkte aber erst nach dem er sich umdrehte, dass es seinen Freund erwischt hatte. Er lief sofort zu dem am Boden liegenden jungen Mann, um nach ihm zu schauen. Nach kurzer Beobachtung erkannte er, dass es für den Peter keine Hilfe mehr gab. Der Blitz war direkt in seinen Kopf eingeschlagen und hinterliess eine dunkel verbrannte, offene Wunde. Der Hut den er trug war von der Gewalt des Blitzeinschlages total zerfetzt und hatte sich gänzlich über den Kopf gestülpt.
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